Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ich hab die Haare schön...

auf jeden Fall sind sie kurz. Und diesmal nicht selbst dran rumgeschnippelt, sondern gleich zu Lucella, der Frisörin meines Vertrauens gegangen. Für Lucellas Laden hatte ich 2002 eine 12-teilige Arbeit geschaffen, die sie damals zeigte. Ursprünglich für den Neuköllner Salon konzipiert, hängt sie nun in dem Museum Schloss Ludwiggalerie in Oberhausen.
Gut Ding will bekanntlich Weile haben. Und Haare wachsen.

An der Eröffnung von Hair - das Haar in der Kunst konnte ich leider nicht teilnehmen, nun war ich vor einigen Tagen endlich in Oberhausen, und ich hatte Glück: Frau Dr. Vogt, Leiterin der Ludwiggalerie in Oberhausen führte durch die Ausstellung. Von dieser 1 1/2 stündigen und sehr gut besuchten Führung bin ich immer noch begeistert, sie begann vor dem gemalten Scheitel von Domenico Gnoli und einer aufgespritzten Society Lady von Cindy Sherman und schloss mit »Berlin, cutting one´s hair with two pairs of scissors simultaneously«, einem Video von Rebecca Horn, in dem sie sich mit zwei großen, stumpfen Scheren die Haare absäbelt.

Oberhausen. Schloss Ludwiggalerie. Entrée mit »Hair Partition« von Domenico Gnoli, 1968. Anonym: Erhebung der Maria Magdalena, ca 1480. Nicholas  Monro: Douglas Fairbanks sen., 1966.

Dazwischen (grobe Verortung...) hing ein Ausschnit meiner Serie »Profiling«, zu der ich auch ein paar Worte sagte, natürlich nicht ohne auf das dazugehörige Selbstporträt hinzuweisen.

HAIR-das Haar in der Kunst, Dr. Christine Vogt vor »Profiling«. Wrede sagt auch was. Fotos: Melanie Wiora

Die Ausstellung vereint sehr unterschiedliche künstlerische Positionen von ca 500 v. Chr. bis heute. Zu sehen ist ALLES was man schon immer über Haare wissen wollte, ahnte, nicht zu fragen wagte und auch viel, was man nicht wissen wollte.
Der begleitende Katalog ist im Kerber Verlag erschienen, Standardwerk und sollte weder in Friseursalons noch in Hautarztpraxen oder Schönheitsinstituten fehlen.
Eigentlich sollte er nirgendwo fehlen.

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