Während des Studiums entstanden zu malerischen Übungszwecken, aus Mangel an Modellen, zur Selbstkasteiung usw. unzählige Selbstporträts. Das war lehrreich, mühsam und bald langweilig, lange durchgehalten habe ich trotzdem – bis zu dem Punkt, an dem aus einem Selfie (besser: darüber) ein Schwein wuchs. Ganz automatisch passierte das, und ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich bemerkte, was auf der Leinwand entstanden war. Der Lachanfall liess mich fast hinfallen und vereinte Glück und Trauer zugleich: etwas Altes, Gewohntes war plötzlich weg. Etwas Neues begann.
Das Neue war in diesem Fall eine umfangreiche Schweineserie und ein paar Schafe.
Mein damaliger Prof ermahnte mich zwar nach einiger Zeit: »Barbara, ab und zu mal ein Schweinchen ist ok. Vielleicht ein-, zweimal im Jahr... Ansonsten sollten Sie lieber ernsthaft bei der Sache bleiben.«, aber ich machte natürlich trotzdem weiter.
Ja, ja, die heilige Kuh Kunst.
Viele, viele Schweine haben seitdem mein Atelier verlassen.
Das allererste habe ich bisher sehr behütet, nun ist es auf die Reise gegangen.
Trost: Es wird nicht alleine rumhängen.