Montag, 9. Juli 2012

Perfekte Pläne

Eine Landpartie nach Zinna, hin zu Ganztagsbespaßung inkl. abendlichen Kirchengesängen, stand am Samstag auf dem Plan. Es regnete. Und regnete. Die geplante Stadtführung durch die Planstadt Friedrich II hatten wir deshalb in eine Kostermuseumsbesichtigung umgewandelt.
Kirschlikör Marke Klosterbruder, 20 Prozent, zur Belohnung. Dann noch Kaffee und Kuchen unter Plan-Zelten vorm Kloster. Sonne kam durch. Spaziergang auf Plan-Wegen. Zigaretten auf dem Friedhof, nahe am Klostergarten. Vor dem Konzert mit Schmalzstulle und Gurke gestärkt. Schließlich das Brandenburgische Sommerkonzert, der eigentliche Grund für unseren Ausflug. Rein in St. Marien. Auf Kirchenbänken Platz genommen. Über mir Kreuzbögen und strahlendes Kobaltblau.
Der Chor zog ein.

Voller Erwartung auf die Macht der menschlichen Stimme an diesem sakralen Ort, spannte sich mein Körper. Der Herr neben mir drehte an seinem Goldschmuck rum. Die Aufführung der Messe war so perfekt und durchgeplant, dass sie mich nicht berührte.
Der neben mir dirigierte stumm, das machte ihn menschlich.

Konzertbesprechung „Gottes Kirschstreusel“, von Christiane Tewinkel, Tagesspiegel v. 9.7.12

Blog-Archiv