Mittwoch, 25. Januar 2012

Im Atelier – das Motiv

das Motiv – Ausnahme: links oben...
Vor einiger Zeit erzählte mir eine Sammlerin wredescher Kunst, eine Arbeit von mir sei wellig geworden und fragte, was sie tun könnte, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Daraufhin besuchte ich Sammlerin und Arbeit. Wellige Zeichnungen kann ich nicht ertragen.
Ich zeichne die Arbeit neu, versprach ich. Und nahm die Zeichnung aus der Serie „Hemden für Normale“, 70 x 50 cm mit ins Atelier. Etwa 100 Zeichnungen zeichnete ich. Hätte gedacht, Selbstkopieren geht einfacher. Geht gar nicht. Obwohl es nur Striche und Punkte sind. Ein ausgerutschter Strich, ein versetzter Punkt, womöglich beides. Ganz anderer Ausdruck. Manche Blattkopie wanderte sofort in den Papierkorb. Kein Blatt war wie das andere und keines so, wie das Original. Die Qual der Wahl allerdings hatte letztendlich die Sammlerin, für die ja eine der Kopien bestimmt war. Die Auswahl fiel ihr nicht leicht, schließlich aber traf sie sie.

Die immer wieder gleiche Zeichnung eines Motivs zeichnen. Automatisches Zeichnen.
Kopf frei. Nur machen. Wie ferngesteuert. Toll.
Daran wollte ich mich erinnern und versuchte, diesen Zustand künstlich wiederherzustellen. Diesmal benutzte ich anstelle eines Bleistiftes die Zeichenfeder und Din A 4 Büttenpapier. Bei Blatt 50 fragte ich mich zwar, was das soll, aber es ging ja ums Durchhalten (...und darum gehts in der Kunst ja meistens. Wie lange also noch?) und deshalb tat ich das.
das Motiv überpinseln













Hat nicht geklappt. Keine Ahnung, ob es an dem Motiv oder der Künstlichkeit bzw der Zwecklosigkeit oder an Allem lag.
Deshalb habe ich nun alle Motive/Blätter übermalt, die meisten mit einem Gemisch aus schwarzer Farbe mit Lackgemisch, manche mit weißer Farbe und Lackgemisch.
Platz für Neues. Schwarz auf weiß und weiß auf schwarz.

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