Mittwoch, 9. März 2011

Blutige Handarbeit

Über die Kinderzimmerbordüre ist ein schulkindgroßes Äffchen mit einem durch seine Handfläche gebohrten Nagel an die Wand gehämmert. Das Quietsche-Entchen schnattert vergnügt, so als habe es noch nicht bemerkt, dass ein Dartpfeil in seinem Kopf steckt, dem Teddy geht es mit einer Fuchsschwanzsäge an den Kragen und die Schlenkerpuppe ist mit einer Bastelschere erlegt worden. Aus den Geschundenen sprudelt Blut wie aus einer Quelle. 
Patricia Waller häkelte diese farbenfrohen, überdimensionalen Spielzeugfiguren (Serie „How to kill your first love“) samt Tatwerkzeug und Blut jeweils in einem Stück.    
Die Hände des Konrads aus dem Struwelpeter ragen aus der Wand, die abgeschnittenen Daumen liegen darunter. Von Paulinchen ist zwischen abgebrannten Streichhölzern nur noch die Mütze und das Paar Schuhe übrig.
Sehr schön sind auch die in bleichen Farben gehäkelten Gehhilfen, die rosa SM Utensilien und die bunten Köpfe/Masken, die in der Wirklichkeit von Herren der Schöpfung benutzt werden.


Patricia Waller
Folge dem Faden
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11
15230 Frankfurt/Oder
Öffnungszeiten: 
Dienstag - Sonntag von 11 - 17 Uhr
Dauer: bis 1. Mai 2011
Im Museum Junge Kunst in Frankfurt/Oder zu sehen:
Totentanz – Bilder und Objekte von 33 Künstler aus 500 Jahren
aus der Sammlung Richard Mayer, Bamberg
Rathaushalle/Festsaal, Marktplatz 1, Frankfurt/Oder
Öffnungszeiten: 
Dienstag - Sonntag von 11 - 17 Uhr
Dauer: bis 15. Mai 2011

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