Blick ins wredesche Atelier. |
Eine (natürlich vielteilige) Folge der Serie „Wartende Hunde – ein Versuch über die Treue“ startet Ende des Monats in der Zeitung, für die ich seit vielen Jahren schreibe und zeichne.
Im Oktober zeigt die Galerie R31 einen Einblick in die verschiedenen Folgen der Serie, zur Eröffnung am 5.10.12 gibts eine Lesung von mir, in der sich fast alles um den Hund dreht.
Soviel dazu. Bald mehr.
Am Wochenende war ich mit A. wandern. Auf dem Rückweg zu Besuch bei U. und M.. Wir hatten eine Hündin dabei. U. und M. haben auch eine, die beiden Tiere sahen sich vor einiger Zeit mal kurz, der Rest kennt sich schon länger. Die Hündinnen mochten sich damals nicht. Die eine hat die andere in eine Stelle gebissen, die hier nicht beschrieben wird und die genäht werden musste. Die menschlichen Zeugen des Vorfalls gingen davon aus, dass der damals gegenwärtige Rüde P. die beiden durch sein göbbelshaftes Verhalten angestachelt hatte. P. war diesmal nicht da. Wir saßen am Tisch mit Kaffee, Kuchen, Sekt und M. erzählte von einem Hahn, der nicht gut zu den Hühnern gewesen war. Alle waren tot. Dann sprachen wir über das Merkbuch von Herrn R. und über die Notizbücherkulturen der verschiedenen Familien. Und das Rumgekrakel, das die Kinder in den Kladden der Eltern hinterliessen. M. malte z.B. grandiose Strichmännchenszenen in das Notizbuch seines Vaters, ich habe als Knirpsin auf die letzte Seite des Poesiealbums meiner Mutter geschrieben: »Unter Rosen und Narzissen hat der Robert hingeschissen.«
Robert war unser damaliger Hund. Die Hündinnen lagen sich unter dem Tisch gegenüber. Ein Krümel fiel vom Tisch. Die beiden gingen laut keifend und zähnefletschend aufeinander los. Dass mein Bein dazwischen war, rafften die nicht. A. und U. brüllten. Ich wunderte mich. Brüllte auch. U. und A. zogen die Tiere an den Halsbändern weg. Seltsam. Blut floss nicht. Kleine blaue Flecken am Unterbein. Morgen kommt der Leihhund wieder.