Jeden Raum des Hauses am Waldsee nutzt der Künstler für eine Arbeit, z.B für die Zimmerpflanze (n) „Jochen“, deren botanischer Name Monestra deliciosa ist, und der (denen) Engelen Zeichnungen und Töne, vertonte Zeichnungen, widmet.
Einen Ort zum Verweilen und Entspannen hat er im größten Ausstellungsraum eingerichtet, Töne aus Lautsprechern von außen, innen Bänke mit Schaumstoff belegt in Blickrichtung auf Monitore die Naturfilme mit Vögeln in Nestern zeigen.
In seiner Arbeit „Fräulein Grosch“ bittet William Engelen Menschen, ihre Erfahrungen mit dem ersten Klavierlehrer zu schildern. In diesem Raum sind die Wände mit verschiedenen Wohnungen in denen ein Klavier steht, tapeziert, in der Raummitte stehen Klavierhocker, um in die verschiedenen Geschichten der ersten Klavierstunde sitzend einzutauchen.
In „Oh Freunde nicht diese Töne“, eine Aktion, die im Sommer in Bonn stattfand und von der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur unterstützt wurde/wird, versucht Engelen Amseln per Handy, das mit digitalen Tönen Beethovens „Ode an die Freude“ klingelt, eben diese Ode beizubringen. Den handyton kann man sich herunterladen und auch woanders versuchen, Amseln Beethovens Neunte einzuverleiben (William Engelen – Music Box bis 6.11.2011).
Um das Haus am Waldsee herum befindet sich der Skulpturengarten des Hauses, dort z.B. Ina Webers „Trümmerbahnen“, ein Minigolfplatz mit brüchigen Miniaturgebäuden, der bespielbar ist: Schläger gibt es an der Kasse. Seit Sommer diesen Jahres schwimmt „fish spa“ von Susanna Hertrich und Michiko Nitta, die „Berliner Wildes Leben“ inszenieren, im Waldsee (bis November 2011).
Ina Weber: Trümmerbahn |
S.Hertrich u. M. Nitta: Fish Spa |
Das Haus am Waldsee liegt an der Argentinischen Allee in Zehlendorf. Ich war mit dem Rad dorthin unterwegs. In diesem gutbürgerlichen Bezirk wie auch im benachbarten Dahlem waren die oberen Laternenmasten ganzer Straßenzüge mit menschenverachtenden Wahlplakaten bestückt. Und unten fuhr ich und gruselte mich – nicht nur vor dem Ausgang der Wahl am Sonntag.