Samstag, 2. Juli 2011
Routenplaner
Bremen ist bekannt für Hahn, Katze, Hund und Esel. Dass es hier auch Elefanten gibt, wußte ich nicht. Der erste, den ich sah, war aus roten Ziegelsteinen, stand hinter dem Bahnhof und ist das Bremer Antikolonial Denkmal.
Der zweite Elefant ist titelgebend für die Ausstellung von Christian Haake in der GAK, Gesellschaft für aktuelle Kunst. WHITE ELEPHANT heißt Haakes dortige Präsentation, in die er das Modell eines verlassenen Ladeneingangs integriert hat. Durchschreitet man diesen, fällt man quasi hinein in seinen Film White Elephant, in dem nichts anderes als eine leerstehende Ladenpassage mit verlassenen Geschäften und menschenleeren Fluren zu sehen ist. In zwei weiteren Räumen hängt jeweils eine Arbeit an der Wand. Mutig und entschieden. Purstyle.
Toll auch die Jahresgaben verschiedener Künstler, die die GAK im Eingangsbereich anbietet, da werden selbst die Besucher grinsen, die sonst zum Lachen in den Keller gehen.
Ausstellung bis zum 31.7.2011 in der GAK, Teerhof 21, 28199 Bremen.
In der der GAK gegenüberliegenden Weserburg verbindet Zilla Leutenegger Zeichnungen, Objekte und Videoprojektionen zu raumgreifenden Installationen und Lichtbildern. Stühle und Sessel zum Schaukeln, als Halbrelief, in denen projektiert geraucht wird. Und dann gibt es hier noch den Mann im Mond, der spiel mir das Lied vom Tod pfeifend, einen Krater auf ganz eigene Weise zu füllen weiß.
Unter dem Dach die Klanginstallation von Hans Otte. An area cleared of all that causes shadows ist auf die Wand geschrieben. Wind und Brandung rauschen beim Passieren der Stahlträger, die das Dach stützen. Es regnete.
Die Ausstellung Poetry goes Art & Vice Versa gliedert sich in 15 Raumsegmente, die jeweils einen wichtigen Aspekt der Konkreten und Visuellen Poesie oder eine ihrer unterschiedlichen Darstellungsformen zeigen (mein erstes Schreibmaschinenbild habe ich übrigens zu Grundschulzeiten getippt...und was war es: ein Elefant...). Neben vielen Schreibmaschinen- und anderen Textbildern sind hier auch die wunderbaren geflügelten Worte von Timm Ulrichs zu sehen.
Der Traum denkt nie an sich heißt die Präsentation von Isolde Loocks Künstlerbüchern, gebackenen Röntgenbildern (baked bones) und überarbeiteten Zeitungsseiten.