Sonntag, 9. Januar 2011

Für den Wolf

Mit leichter Zeitverzögerung in Bezug auf das schöne Spiegelbild vom Wolf möchte ich dieses Bildchen präsentieren. 
Ich habe es in meinem Bad aufgenommen und es zeigt eine Karte, die meine Schwester mir vor Jahren einmal schickte, sie hatte sie aus einer BRAVO- Anzeige oder etwas ähnlichem gebastelt. 
Mittlerweile habe ich die Karte eingeschweisst, denn auch an ihr gingen die Zeichen der Zeit nicht spurlos vorbei.
Und passend dazu noch diese Begebenheit, die mir vor ein paar Monaten beim Einkaufen in einem Lebensmittelladen am Kotti passiert ist. 

Schon bevor ich meine Einkäufe aufs Band legte, sah ich, dass die Verkäuferin an der Kasse saß, die mich schon zwei, dreimal bedient hatte. Sie strahlte mich von weitem an, rutsche freudig auf ihrem Hocker hin und her und begrüßte mich wie eine alte Bekannte.  Sie zeigte mit dem Finger auf einen Pickel. 
Oh jeh, ist ganz schön groß, seufzte sie. Fällt kaum auf, versuchte ich sie zu beruhigen und dass sie mal lieber nicht dran rumquetschen solle. 
Ach, das mache ich zu gerne, sagte sie und kam voll in Fahrt: Mit Nagelscheren, Feilen, Pinzetten, Cuttern, Nadeln, alles was sie finden könne, ihr Mann versuche immer ihr das Gerät wegzunehmen und zu verstecken, aber immer, immer würde sie Ersatz finden, da bin ich gut drin, freute sie sich und deutete auf eine kleine Schere, die aus dem Papierwust an der Kasse lugte. Mein Mann würde mir am Liebsten die Hände auf dem Rücken zusammenbinden, fügte sie noch hinzu und seufzte ein wenig. 
Ich seufzte auch. Die Kassenschlange war mittlerweile recht lang geworden, ich erntete schon böse Blicke, weil ich den Verkehr aufhielt. Stimmte zwar nicht, sah aber so aus. 
Holzzahnstöcherchen würden auch gut gehen, raunte sie mir noch zu, als sie die Ware über den Scanner zog. Ich gab ihr Geld, verabschiedete mich mit den Worten: Quetschen und stechen Sie nicht Ihre Pickel  – und ging. Ob ich auch gerade irgendwo einen fetten Pickel hatte, der sie animierte, mich in ihre Hautbehandlungsgeschichte einzuweihen, weiß ich nicht mehr.
Das Schöne an Pickeln ist, dass man mit ihnen nicht allein ist, manchmal ist das ja ganz gut.

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